Boesch-Fussenegger-Maria Maria Bösch-Fussenegger

Verfasser:
Nach einem Bericht aus dem Lustenauer Heimatbuch, Band II 
Erschienen in „Vorarlberg Singt“ Nr. 2/2011

Maria Fussenegger wurde am 10. Juli 1923 in Feldkirch geboren.
Maria besuchte in Dornbirn den Orgelkurs von Professor Franz Offermanns, gleichzeitig war sie Sekretärin im Seelsorgeamt bei Dr. Fasching. Er vermittelte ihr 1940 das Kirchenmusikstudium in Regensburg, wo sie 1943 die Reifeprüfung ablegte.
Bis 1946 bekleidete sie die Chor- und Organistenstelle mit Musikunterricht in Abensberg in Niederbayern. Dann übernahm sie die Leitung des Kirchenchores der Erlöserkirche in Lustenau, baute gleichzeitig die Choralknabenschola zum „Rheindorfer Kinderchor“ aus, wirkte als Klavierlehrerin in Dornbirn und gründete 1951 die „Lustenauer Dorfschwalben“. Im gleichen Jahr heiratete sie den Fabrikanten Rudolf Bösch.

Maria Bösch-Fussenegger erweiterte 1954 den Rheindorfer Kinderchor zum „Cäcilienkinderchor“. 1969 gründete sie den Kinderchor von Studio Vorarlberg. Seit 1973 war Maria Bösch-Fussenegger viele Jahre hindurch Lehrerin für Gesangs- und Elementarsingklassen an der Rheintalischen Musikschule. Als gesuchte Stimmbildungslehrerin wirkte sie von 1976 bis 1979 auch an der Musikhaupt- und Musikvolksschule Bregenz, anschließend war sie bis 1987 sehr erfolgreich an der Musikhauptschule Götzis tätig.

Maria Bösch-Fussenegger hat sich durch ihre vielseitigen Tätigkeiten große Verdienste vor allem um die Förderung und Erhaltung des Volksliedes erworben, die Pflege der Mundart lag ihr dabei besonders am Herzen. Ihre Konzerte und Rundfunkaufnahmen fanden im Inland und im benachbarten Ausland begeisterte Aufnahme.

Abgesehen von zahlreichen Liedbearbeitungen hat Maria Bösch-Fussenegger auch eine Reihe eigener Kompositionen geschaffen, Texte von Hannes Grabher, Sieglinde Fitz-Grabher, Otto Wund, Otto Borger, Heinz Bitschnau, Rudolf Ilg sowie eigene Gedichte vertont. Sie komponierte eine Deutsche Messe, gestaltete liturgische Texte musikalisch und schuf eine Kindermesse nach Werner Fitz. In ihrem Werk finden sich neue Lieder für die Kleinsten – zum Teil erweitert durch Begleitvorschläge für Orff’sches Instrumentarium – und für die Jugend.

Kein Wunder, dass ihr Wirken die entsprechende öffentliche Anerkennung fand: Der Vorarlberger Sängerbund verlieh ihr seine höchste Auszeichnung, die Rudolf von Ems-Verdienstmedaille, und vom Land Vorarlberg erhielt Frau Bösch-Fussenegger die Ehrengabe für Kunst und Wissenschaft.

Am 7. August 2005 schloss sich der Lebenskreis der hervorragenden Musikerin, die in so vielen Menschen die Freude an der Musik – insbesondere am Singen – geweckt und gepflegt hat.

Werkverzeichnis
Werkliste Maria Bösch Fussenegger