Georg Frick (1805-1898)

Verfasser:
Dr. Helmut Sonderegger
Erschienen in „Vorarlberg Singt“ Nr. 2/2019
Georg Frick, geboren 1805 im Städtchen Vils (zwischen Reutte/Tirol und Füssen gelegen), zeigte schon früh eine musikalische Begabung, die vom Vater und später vom Chorregenten und Organisten Pater Gasteiger in Reutte sehr gefördert wurde. Seine Ausbildung zum Lehrer in Reutte und anschließend in Innsbruck schloss Frick 1825 ab und erhielt sofort die Schullehrerstelle in Vils, wo er schon seit 1821 zum Chorregenten bestellt war und auch Unterricht in Vokal- und Instrumentalmusik erteilte.

Nach einer Ausschreibung der Chorregentenstelle in Feldkirch wurde Georg Frick 1830 zum Musikdirektor bestellt. Dazu gehörte auch die Aufgabe eines Organisten. Sehr engagiert brachte er in die Reihen der Sänger und Musikanten des Pfarrkirchenchors neuen Schwung. Auf Bitten der heimischen Bevölkerung organisierte er eine „Türkische Musik“, die 1831 zum ersten Mal unter seiner Leitung spielte. Im selben Jahr bereits gründete er einen Musikverein, um die Kirchen- und Harmoniemusik zu „befördern“. Damit gab es nun neben der kirchlichen Musik auch vermehrt weltliche Musik, ein Zeichen für das Aufblühen einer bürgerlichen Musikkultur.

Um das musikalische Leben in Feldkirch zu verbessern, verfolgte er die Idee einer Musikschule, die allerdings erst 1888 Wirklichkeit wurde. Er erteilte dennoch Musikunterricht im Schulhaus. Dazu sammelte er Lehrmaterialien und sonstiges weitgestreutes Notenmaterial sowohl für kirchliche als auch weltliche Musik durch Ankauf, Schenkungen und Kopiertätigkeit für sich und seine musikalischen Vereinigungen. 1842 gründete Frick ein städtisches Orchester und gab noch im selben Jahr ein Konzert. Mit zwölf Sängern erreichte Frick beim eidgenössischen Sängerfest in St. Gallen 1843 einen ersten Preis. Damit begann in Feldkirch das Männerchorwesen Fuß zu fassen, das in der Gründung der „Feldkircher Liedertafel“ im Jahre 1862 eine feste Verankerung erhielt.

Konzerte und gesellige Unterhaltungen wurden unter anderem auch deswegen veranstaltet, um einen Fond zur Gründung einer allgemeinen Gesangsschule für die Jugend sowie zur Besoldung eines Gesangs- und Musiklehrers zu bilden. Den 1842 vom Stadtmagistrat gefassten Entschluss zum Bau einer neuen Orgel monierte Frick im Jahre 1844 zunächst vergeblich, dennoch wurde sein Anliegen 1852 mit dem Bau einer neuen Orgel (Alois Schönach) erfüllt.

Im Jahre 1848 bewarb sich Georg Frick erfolgreich um die Stelle eines städtischen Administrators und Stiftungsverwalters. Bereits davor war er Kassier des Sparkassenvereins. Aus diesem Grund musste er die Stelle als Musikdirektor aufgeben und sein Amtsnachfolger wurde Philipp Schmutzer der Ältere (1821 – 1898). In dieser langen Zeit verfolgte er das Musikleben in Feldkirch weiterhin mit großem Interesse und förderte es nach seinen Kräften. So konnte er die Verwirklichung seiner Idee einer Musikschule im Jahre 1888 noch erleben.

Als Komponist war Georg Frick schon in Vils tätig, und auch für Feldkirch schrieb er vier Messen mit Instrumentalbegleitung und sonstige Chormusik vor allem für den kirchlichen Gebrauch.

93-jährig verstarb Georg Frick im Jahre 1898, im gleichen Jahr wie Philipp Schmutzer der Ältere.

Werkverzeichnis
Georg Frick – Werkverzeichnis