Franz Josef Kikel
Ein Leben im Zeichen der Kultur und der Jagd





Verfasser:

Gaby Walch
Erschienen in „Vorarlberg Singt“ Nr. 1/2023

Franz Josef Kikel wurde 1955 in Klagenfurt geboren und maturierte 1973. Er ist verheiratet und wohnt in Schnifis. Seine musikalische Laufbahn begann er mit Akkordeon, Posaune und Klavier am Kärntner Landeskonservatorium.
Daneben absolvierte er Chorleiterkurse, unter anderem bei Günther Mittergradnegger, sang beim Jeunesse Chor Kärnten und beim Kärntner Kammerchor. Von 1973 bis 1981 studierte er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Zugleich sang Franz Kikel beim Auswahlchor der Musikhochschule und beim Jeunesse Chor Wien unter Günther Theuring.
Es folgten Tätigkeiten als Musikprofessor am Feldkircher Rebberg-Gymnasium, als Kulturamtsleiter in Feldkirch und Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft. Kikel war ehrenamtlich tätig als Leiter der Jeunesse Feldkirch, Obmann der Gesellschaft der Musikfreunde Feldkirch, Zuständiger für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit beim Ensemble „New Art“ und beim Kammerorchester „Arpeggione Hohenems“.
Als Komponist erhielt Franz Josef Kikel ein Arbeitsstipendium des Landes Kärnten, ein Stipendium der Stadt Wien, den Anerkennungspreis des ORF Vorarlberg für seinen Konzertmarsch für Blasorchester und Schlagzeug „Alla Marcia“, den Kulturpreis der Stadt Feldkirch im Rahmen des Wettbewerbes für Komposition zeitgenössischer Musik, zwei Preise beim Kompositionswettbewerb „Hugo von Montfort“ in Bregenz (Streichquartett und Orgel) und das Staatsstipendium für Komposition.
Franz Kikel leitete den Parzellenchor Gampelün, den Vorarlberger Jägerchor, „Die Kärntner in Vorarlberg“, das Vokalensemble „Die Kirchtagssänger“, das Laurentius-Quartett, den Männerchor Nenzing und betreut seit 2008 den „Gampelüner Dreigesang“.

Lieber Franz, seit wann lebst du in Vorarlberg, und was hat dich hierher geführt?
Ich bin 1981 mit meiner aus Wolfurt stammenden Frau Maria nach Vorarlberg gekommen, wo ich mir eine passende Stelle erhoffte.

Was macht für dich den Reiz und die Faszination aus, Musik entstehen zu lassen?

Der Reiz, ein selbst geschriebenes Werk durch eine gelungene Interpretation auch hören zu dürfen, gibt mir eine gewisse Art von Zufriedenheit.

Du schreibst gezielt für bestimmte Anlässe und Formationen. Gibt es ein aktuelles Auftragswerk?

Grundsätzlich komponiere ich nur auf Bestellung. Derzeit gibt es allerdings keine konkrete Anfrage. Eines der jüngst entstandenen Werke, die „Schnifner Weihnachtskantate“, wurde 2022 aufgeführt.

Was begeistert dich speziell für Chormusik?

Meine Begeisterung für Chormusik ergab sich im Laufe der Zeit immer mehr aufgrund der langjährigen Erfahrung mit Chorsängern unterschiedlicher Qualität und Zielvorgaben.

Du hast auch den einen oder anderen Schicksalsschlag hinnehmen müssen. Wodurch hast du die Kraft bekommen, nicht aufzugeben?

Trotz meiner teilweisen Behinderung durch einen Schlaganfall (2009) gab mir das unmittelbare Weitermachen mit Chören, auch die Möglichkeit der Kulturvermittlung in der Heimatgemeinde und die Ausübung der Jagd die entsprechende Kraft, Interessierten weiterhin Kultur anbieten zu dürfen.

Du bist auch Jäger – wie sehr hat dich diese Leidenschaft musikalisch beeinflusst?

Ich bin seit nunmehr 50 Jahren passionierter Jäger und werde dies bis an mein Lebensende auch bleiben. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Jagdgesang – aus unterschiedlichen Epochen und Stilrichtungen – hat mich das kulturelle Umfeld an dieser Art von Musik sicher auch geprägt.

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